Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie, falls Sie einen Privatkredit benötigen. Kreditgeber stellen sich auf eine Welle von Zahlungsrückständen und Zahlungsausfällen ein. Deshalb ist Geld zu leihen für die meisten erschwinglich, aber für die wenigstens ohne Weiteres möglich. Außer Sie gehören zu den Antragstellern mit sehr guter Bonität.
Wenn Ihr Kreditantrag genehmigt wird, sollten Sie einen guten Zinssatz bekommen.
Je nach Ihrer Bonität, Ihrem Einkommen und Ihrem Verschuldungsgrad kann Ihr Zinssatz aber auch deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Achten Sie bei der Prüfung Ihrer Möglichkeiten auf Genehmigungsvoraussetzungen, die Kreditbedingungen und -gebühren, sowie auf den Ruf des Kreditgebers.
Was ist ein Privatkredit?
Privatkredite sind kurzfristige Kredite, die Verbraucher von Banken oder privaten Kreditgebern wie Online-Marktplätzen und Peer-to-Peer-Kreditgebern erhalten. Die Kreditmittel können für nahezu jeden Zweck verwendet werden, z. B. zur Tilgung anderer Schulden, zur Finanzierung einer Hausrenovierung oder zur Finanzierung von Familienereignissen, wie einer Hochzeit oder Adoption.
Ein Privatkredit wird ähnlich wie ein Autokredit oder eine Immobilienfinanzierung in monatlichen Raten abgezahlt, wobei die Laufzeiten in der Regel zwischen 24 Monaten und 60 Monaten oder sogar länger liegen. Privatkredite sind in der Regel unbesichert, d. h. sie sind nicht durch Sicherheiten wie ein Auto, ein Haus oder andere Vermögenswerte abgesichert. Wenn Sie schnell Bargeld benötigen, sind diese Kredite eine gute Wahl. Das Genehmigungs- und Finanzierungsverfahren läuft nämlich oft schneller ab als bei Eigenheimkrediten, bei denen Sie die Mittel nach Bedarf und nicht in einer Summe aufnehmen.
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Durchschnittliche Zinssätze für Privatkredite abhängig vom Kreditscore
Ihr Kreditscore ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Bestimmung des effektiven Jahreszinses für einen Privatkredit.
Für Personen mit durchschnittlicher bis schlechter Bonität liegen die effektiven Jahreszinssätze für Privatkredite in der Regel am oberen Ende der von den Kreditgebern beworbenen Zinssätze. Manchmal nähern sie sich 30 % oder überschreiten diese sogar. Wenn Sie keinen oder nur einen niedrigen Kreditscore haben, dann kann es für Sie schwierig werden, sich für einen herkömmlichen Privatkredit zu qualifizieren.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie zu Kurzkrediten greifen sollten, da diese einen effektiven Jahreszins von über 100 % haben können. Kurzkredite machen es allzu leicht, in einen endlosen Schuldenkreislauf zu geraten. Ziehen Sie stattdessen einen Kredit oder finanzielle Unterstützung durch eine gemeinnützige Finanzhilfeorganisation in Betracht.
Was ist ein guter effektiver Jahreszins für Ihren Kredit?
Die effektiven Jahreszinsen für Privatkredite unterscheiden sich stark und hängen von einer Reihe von Faktoren ab, wie z. B. der Kreditwürdigkeit, dem gewünschten Kreditbetrag und der Kreditlaufzeit. In der Regel liegt er zwischen 10 % und 25 %, obwohl er je nach Kreditprofil und Kreditgeber stark variiert. In einigen Fällen können Kreditnehmer beispielsweise dreistellige Zinssätze erhalten. Die besten Kreditantragsteller können mit Zinssätzen von weniger als 6 % rechnen, während Kreditnehmer mit schlechter Bonität mit effektiven Jahreszinsen von bis zu 36 % oder mehr rechnen müssen.
Ob ein effektiver Jahreszins „gut“ ist, hängt von Ihrer individuellen finanziellen Situation und dem Zweck des Kredits ab.
Was beeinflusst den Zinssatz Ihres Privatkredits?
Der Ihnen angebotene Zinssatz wird beeinflusst durch Ihre persönliche Situation im Moment der Kreditantragstellung, durch die Details des Kredits, den Sie beantragen, und durch den von Ihnen gewählten Kreditgeber. Hier sind einige der wichtigsten Faktoren, die sich auf Ihren Kreditzins auswirken können:
Ihr Einkommen und Ihre Beschäftigung. Sie brauchen einen Nachweis über eine feste Anstellung und ein ausreichend hohes Einkommen, um den Kreditgeber davon zu überzeugen, dass Sie das geliehene Geld zurückzahlen können. Wenn Sie diese beiden Dinge nicht vorweisen, werden Ihnen nur Kredite zu sehr hohen Zinssätzen angeboten – wenn überhaupt.
Ob es sich um einen Kredit mit festem oder variablem Zinssatz handelt. Feste Zinssätze ändern sich im Laufe der Zeit nicht. Bei einem Kredit mit festem Zinssatz haben Sie immer die gleiche monatliche Belastung und den gleichen Zinssatz. Variable Zinssätze hingegen können im Laufe der Zeit steigen und fallen. Der Zinssatz für ein Darlehen mit variablem Zins beginnt in der Regel niedriger, als der Zinssatz für ein Darlehen mit festem Zins. Ein Darlehen mit variablem Zinssatz erscheint deshalb auf dem ersten Blick günstiger, aber der Zinssatz kann im Laufe der Zeit steigen.
Ob es sich um einen gesicherten oder unbesicherten Kredit handelt. Bei einem besicherten Privatkredit verwenden Sie einen Vermögenswert wie Ihr Haus oder Ihr Auto als Sicherheit. Die meisten Privatkredite sind unbesichert, d. h. Sie brauchen keine Sicherheiten zu stellen.
Ihr Rückzahlungszeitraum. Wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum Geld leihen, ist das Risiko für den Kreditgeber größer, so dass die Zinssätze natürlich höher sind. Ein Kredit mit kurzer Rückzahlungsfrist sollte einen niedrigeren Zinssatz haben als ein Kredit mit langer Rückzahlungsfrist.
Die Kreditsumme, die Sie aufnehmen. Größere Kredite stellen für die Kreditgeber manchmal ein höheres Risiko dar, so dass die Zinsen höher sein können.
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Wie man Zinssätze für Privatkredite vergleicht
Eine Kreditanfrage ist die beste Möglichkeit, Zinssätze für Privatkredite zu vergleichen, auch wenn das nicht alle Kreditgeber anbieten. Dabei geben Sie grundlegende Informationen an, um zu sehen, für welchen Zinssatz Sie sich auf der Grundlage der unverbindlichen Kreditanfrage voraussichtlich qualifizieren werden. Für die Kreditanfrage ist keine Bonitätsprüfung erforderlich, so dass Ihr Kreditscore nicht beeinträchtigt wird. Sobald Sie ein Kreditangebot erhalten – sei es nach einer unverbindlichen Kreditanfrage oder über das formale Antragsverfahren – bewerten Sie es anhand folgender Faktoren:
Effektiver Jahreszins. Der effektive Jahreszins eines Kredits setzt sich aus dem Zinssatz und den Gebühren zusammen und stellt die jährlichen Gesamtkosten der Kreditaufnahme dar. Diese Zahl umfasst in der Regel Antrags-, Bearbeitungs- und Auszahlungsgebühren.
Gebühren. Zusätzlich zu den bereits im effektiven Jahreszins enthaltenen Kosten sollten Sie prüfen, ob der Kreditgeber Verzugszinsen oder Vorfälligkeitsentschädigungen erhebt, die die Gesamtkosten des Kredits erhöhen können.
Kreditlaufzeit. Kürzere Laufzeiten sind in der Regel nicht nur mit niedrigeren Zinssätzen verbunden. Die Rückzahlung eines Kredits über einen kürzeren Zeitraum verkürzt auch die Zeit, in der Zinsen anfallen.
Höhe der monatlichen Rate. Bevor Sie einen Privatkredit aufnehmen, sollten Sie sich vergewissern, dass Sie sich die monatlichen Raten – einschließlich der Zinsen – leisten können. Zusätzlich zu Ihren monatlichen Lebenshaltungskosten sollten Sie in der Lage sein, den neuen Kredit und den bestehenden Schuldendienst bequem zu bezahlen.
Sonderkonditionen. Einige Banken bieten Zinsnachlässe für Bestandskunden an. Wenn Sie bereits ein Konto bei einem lokalen Finanzinstitut haben, erkundigen Sie sich dort über Sonderkonditionen, die Ihren Zinssatz senken könnten.
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Fazit
Die Erfahrung lehrt uns, dass die Aufnahme von Krediten mit einem effektiven Jahreszins von 5 % bis 10 % keine große Sache ist, wenn Sie die finanziellen Verpflichtungen bewältigen können. Der beste Zinssatz ist jedoch immer 0 %. Wenn Sie eine guten Kreditscore haben und im letzten Jahr nicht zu viele Kreditanträge gestellt haben, sollten Sie eine Kreditkarte mit 0 % effektivem Jahreszins zur Finanzierung Ihrer nächsten größeren Anschaffung in Betracht ziehen, anstatt einen Kredit zu beantragen.
Wenn Sie sich letztendlich doch für einen Privatkredit entscheiden, sollten Sie sowohl die monatlichen Raten als auch die Höhe der Zinsen berücksichtigen, die Sie im Laufe der Zeit zahlen werden.
Die Aufnahme eines Kredits ist ein Balanceakt zwischen kurzfristigen Bedürfnissen und langfristiger finanzieller Solidität. Aber nach ein wenig Recherche werden Sie froh sein, dass Sie sich die Zeit genommen haben, über Ihre finanzielle Zukunft nachzudenken.
Repräsentatives Beispiel gem. §6a PAngV: Bei einem Nettodarlehensbetrag von 10 000 Euro und einer Laufzeit von 72 Monaten erhalten ca. zwei Drittel aller Kunden einen effektiven Jahreszinssatz in Höhe von 7,22% (72 monatliche Raten à 171 Euro, gebundener Sollzinssatz: 6,99% p.a., Zinsbetrag 2.262 Euro, Gesamtbetrag: 12.262 Euro)
Effektiver Jahreszins min 0,68% - max 19,99%. Vertragslaufzeit min 1 – max 10 Jahre.