Mieten oder Vermieten Sie eine Wohnung, dann sind Sie sich wahrscheinlich darüber im Klaren, dass Sie neben einer Selbstauskunft auch einen Nachweis Ihrer finanziellen Lage erbringen müssen, damit der Vermieter sicher gehen kann, dass die monatliche Miete auch bezahlt wird. Ein beliebtes Verfahren unter Vermietern ist hier die Abfrage der Schufa-Bonität. Es handelt sich hierbei um ein zweiteiliges Dokument, welches Mietinteressenten online anfordern können und so dem Folder für den Vermieter beigelegt wird.
Alles was Sie wissen müssen:
- Das Dokument über die Schufa-Bonitätsauskunft umfasst zwei Dokumente, wovon eines für Sie und eines für den Vermieter gedacht ist.
- Über den Schufa-Basisscore wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Miete auch bezahlt werden kann.
- Sie müssen für das Dokument der Schufa-Bonitätsauskunft bezahlen und es kann online angefordert werden.
Die Schufa-Bonitätsauskunft – Der Nachweis Ihrer Bonität
Der Schufa-Basisscore gibt Auskunft über die Wahrscheinlichkeit Ihrer Zahlungsfähigkeit. Das Schufa-Bonitätsauskunftsdokument hilft Ihrem Vermieter darüber zu entscheiden, ob er Ihnen die Immobilie vermieten kann, ohne in finanzielle Schwierigkeiten aufgrund einer möglichen Zahlungsunfähigkeit von Ihrer Seite zu geraten. Die Kreditwürdigkeit setzt sich aus vielen, unterschiedlichen Faktoren zusammen, die der Schufa-Wirtschaftsauskunft bereits vorliegen.
Was ist eine Auskunft?
Bei einer Wirtschaftsauskunft handelt es sich um private Firmen, die Daten über Privatpersonen über die Jahre hinweg sammeln und diese in Folge auswerten, um so einen Überblick über die Bonität dieser Personen zu erhalten. Aber nicht nur allein Wirtschaftsauskunfteien haben das Recht diese Daten abzurufen, auch alle Unternehmen verfügen darüber. Denn laut der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU ist es jedem mit einem „berechtigen Interesse“ erlaubt.
Daher können Banken sich auch an andere Unternehmen wenden, sofern sie die Bonität einer gewissen Person überprüfen möchten. Kaufen Sie eine Waschmaschine in Raten, ist es dem Händler gestattet, sich Auskunft über Ihre Bonität einzuholen. Damit kann er sich ein Bild davon machen, wie verlässlich Sie mit Ratenzahlungen in der Vergangenheit umgegangen sind.
Um eine ordentliche Definition von Auskunft zu geben: „Wenn Banken das Herz unserer Wirtschaft sind, sind Wirtschaftsauskunfteien ihr Immunsystem.“ Banken sind dafür verantwortlich, dass Geld in Umlauf gebracht wird und bei einem alarmierenden Verhalten dieses so schnell wie möglich wieder drosseln bevor ein großer Schaden angerichtet werden kann.
Haben Sie vor sich ein Heim zu bauen, gehen Sie zu einem Kreditinstitut, um einen Kredit anzufordern. Die Bank möchte vor der Bewilligung des Kreditantrags aber absolut sicher sein, dass sie nicht im Minus aussteigt und fragt daher bei einer Auskunftei nach Ihrem Schufa-Score und unterlegt Ihren Daten einer Bonitätsprüfung.
Welche Auskunfteien gibt es?
Die wahrscheinlich bekannteste Auskunftsstelle in Deutschland ist die Schufa. Neben ihr gibt es auch Alternativen, die Auskunft über Ihren Bonitätsstatus geben können. Neben Schufa gibt es drei weitere Unternehmen, die sich der Bonitätsprüfung gewidmet haben: Boniversum, CRIF Bürgel und Infoscore Consumer Data.
Was ist die Schufa?
Das Kürzel Schufa steht für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditversicherung. Sie speichern Daten über alle Einwohner Deutschlands. Das Unternehmen hat die Erlaubnis auf öffentliche Verzeichnisse wie Handelsregister und Datenbanken bei zum Beispiel Gerichtsverfahren zuzugreifen. Die Schufa ist ein Partner von 9.500 Unternehmen, unteranderem Handelsfirmen, Banken und Telekommunikationsunternehmen, mit denen sie die Datensätze verschiedener Personen teilt, meist deren Zahlungsverhalten.
Die Schufa selbst ist eine Holding und 87% ihrer Anteilseigner sind Banken. Der Rest setzte sich aus den Handelsfirmen und Telekommunikationsunternehmen zusammen.
Warum erweist sich eine Schufa-Alternative als sinnvoll?
Möchten Sie eine Auskunft über Ihren Bonitätsstatus erhalten, werden Ihnen zwei Möglichkeiten geboten: Die erste ist der Abschluss eines kostenpflichtigen Abos direkt bei Schufa oder Sie können auch einfach einen kostenlose Selbstauskunft anfordern.
Nachdem das Datenschutzgesetz erneuert wurde, steht Ihnen mehrmals im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft zu. Sie können diese Online über die Schufa-Webseite beantragen. Lassen Sie sich nicht von den verschiedenen Bezahloptionen verwirren, denn die Beantragung ist gratis und nur gut zwischen den Zahlungsarten versteckt.
Das ist aber nicht das einzige Manko, Sie müssen sich auf eine bis zu zwei Wochen lange Wartezeit einstellen, bis Sie Ihre Dokumente und Einsichten per Post erhalten. Normalerweise sollte es Pflicht der Schufa sein, dass sie Ihnen die Daten auf elektronische Weise zukommen lässt. Dennoch ist das nicht der Fall.
Grund dafür ist, ironischerweise, der Datenschutz, auf den sich die Schufa hier beruft. Sind Sie aber Abnehmer des kostenpflichtigen Abos, so haben Sie Anspruch auf die elektronische Übermittlung Ihrer Dokumente.
Sie werden also vor die Wahl gestellt: soll es schnell gehen oder doch eher kostenlos? Das bringt Sie vielleicht auf den Gedanken, eine Alternative für die Schufa zu finden.
Typische Schufa-Alternativen
- Wie bereits oben erwähnt, ist Schufa nicht das einzige Unternehmen, welches Ihre finanziellen Daten verwaltet. Da wären auch noch Boniversum, infoscore und CRIFBÜRGEL als Option am Markt.
- Wie auch bei der Schufa wird, Ihnen hier angeboten, sich Auskunft über Ihren Bonitätsstatus zu verschaffen. Auch der Versandweg ist derselbe, nämlich per Post.
- Wie Sie bereits gemerkt haben, werden Sie ohne Zusatzkosten nicht von einer schnellen UND kostenlosen Übermittlung Ihrer Dokumente profitieren können.
Der Schufa-Score – Was bedeutet er?
Alle Auskunftsunternehmen sammeln Daten zu Ihrem finanziellen Verhalten, um die Wahrscheinlichkeit der Zahlungsfähigkeit bei einer Kreditaufnahme zu bestimmen. Diese berechnete Wahrscheinlichkeit nennt man Score-Werte. Diese Werte werden dann an Banken, Versicherungen oder Händler weitergegeben.
Personen werden bei der Auswertung nicht individuell als einzige Person behandelt, sondern dienen zur Auswertung eines statischen Verfahrens und werden einem Cluster mit denselben Daten zugeordnet. Die Zahlungsmoral, die diese Vergleichsgruppe in der Vergangenheit gezeigt hat, wird dann auch für die jeweilige Person angenommen. Wie diese Daten ausgewertet werden und welche Kriterien die Zuordnung beeinflussen muss nicht offen dargelegt werden, laut dem Urteil des Bundesgerichtshofs da es als Geschäftsgeheimnis gilt (BGH, Urteil vom 28. Januar 2014, Az. VI ZR 156/13).
Wie viele Personen werden bei der statistischen Auswertung erfasst?
Man kann davon ausgehen, dass jede Person, die als erwachsen gilt, in diese Statistik miteinbezogen wurde.
Alle wichtigen Einträge, Daten und Auskunftsstellen auf einem Blick:
- Schufa ist der aus Wiesbaden stammende Marktführer und arbeitet mit 68Millionen Menschen.
- Bei CRIF umfassen die Einträge ungefähr 62 Millionen Menschen.
- Arvato Infoscore/Experian ist ein Unternehmen, das nicht eigenständig ist und zum Bertelsmann-Konzert gehört. Die gespeicherten Datensätze sind von ca. 55 Millionen Perosnen.
- Creditreform Boniversum kann einen Datenbestand von 120 Millionen personenbezogenen Informationen nachweisen und umfasst die Zahlungsinformationen von rund 42 Millionen Personen.
Bonify – Der Wunsch zu einer Schufa-Alternative zu werden
Steht ein großer, finanzieller Schritt an, wie zum Beispiel die Anschaffung eines Neuwagens oder ein Kredit für ein Haus, dann wissen die meisten was das bedeutet: Die eigene Bonität muss abgefragt werden. Möchten Sie wissen, wie es um Ihre Bonität steht, müssen Sie für den Nachweis meistens auch noch etwas Geld hinblättern, vor allem dann, wenn es schnell gehen muss. Denn, Sie haben zwar das Recht einen Einblick auf Ihre Bonität zu erhaschen, müssen aber im Gegenzug mit Wartezeiten rechnen, da Ihnen das Dokument der Schufa per Postweg zugesandt wird. Haben Sie diese Zeit nicht, müssen Sie auf die kostenpflichtige Variante zurückgreifen. Bonify, ein 2015 gegründetes Start-Up Unternehmen aus Berlin, möchte Schufa die Stirn bieten und hat sich eine Alternative überlegt. Und das mit einer kostenlosen, sofort verfügbaren, rein digitalen Bonitätsauskunft.
Laut dem Unternehmen haben über 1,3 Millionen von dem Angebot bereits Gebrauch gemacht. Daten werden sich von Creditreform Boniversum und den Kunden geholt. Das geht ganz einfach in dem über die App (verfügbar für iOS und Android) das Konto verknüpft wird und so der eigene Score gefüttert werden kann.
Sie müssen bei der Anmeldung Ihrer Personalausweisdaten bekannt geben, sowie Ihre Handynummer. In null Komma nichts werden Ihnen Ihr Bonitätsscore sowie Ihre Zahlungserfahrungen, positiv sowie negativ, angezeigt. Weiteres scheinen eingetragene Beteiligungen, Gerichtsverfahren, Inkassofälle auf. Und der Score wird in Form eines Kuchendiagramms plus zusätzlicher Beurteilung wie z.B. „ausbaufähig“ oder „sehr gut“ avisiert.
Das hört sich alles gut an, ersetzt aber keine Schufa-Auskunft. Deshalb bietet Bonify eine kostenfreie Mieterauskunft an, die die kostspielige Variante von Schufa ersetzen soll, aber trotzdem alle wichtigen und brauchbaren Informationen enthält. Haben Sie Ihr Bankkonto mit der App verknüpft, können Sie mit Hilfe eines digitalen Finanzmanagers eine Art digitales Haushaltsbuch führen und eine als Hantel-Diagramm visualisierte „FinFitness“ im Blick behalten.
Repräsentatives Beispiel gem. §6a PAngV: Bei einem Nettodarlehensbetrag von 10 000 Euro und einer Laufzeit von 72 Monaten erhalten ca. zwei Drittel aller Kunden einen effektiven Jahreszinssatz in Höhe von 7,22% (72 monatliche Raten à 171 Euro, gebundener Sollzinssatz: 6,99% p.a., Zinsbetrag 2.262 Euro, Gesamtbetrag: 12.262 Euro)
Effektiver Jahreszins min 0,68% - max 19,99%. Vertragslaufzeit min 1 – max 10 Jahre.