Niemand der einen Kredit aufnehmen möchte bleibt von der Frage nach der Kreditwürdigkeit, also finanzieller Zuverlässigkeit, verschont. Jedoch stellt sich hierbei die Frage was das überhaupt bedeutet und wie man dies als potenzieller Kreditnehmer selbst einschätzen kann. Bestimmen Sie ganz einfach Ihre persönliche Kreditwürdigkeit mit unserem nützlichen Top5Credits-Kreditrechner Tool.
So besagt es das Gesetz §505b
(2) Für den Immobilienkonsumdarlehensvertrag hat der Geber des Darlehens eine eingehende Prüfung der Kreditwürdigkeit des Darlehensnehmers anhand der erforderlichen, ausreichenden und angemessenen Angaben zu den Einnahmen, Ausgaben und sonstigen finanziellen und wirtschaftlichen Verhältnissen des Darlehensnehmers vorzunehmen. Während dieses Prozesses müssen Kreditgeber Faktoren berücksichtigen, die für die Beurteilung relevant sind, ob der Kreditnehmer voraussichtlich in der Lage sein wird, seinen Verpflichtungen aus dem Kreditvertrag nachzukommen. Die Bonitätsprüfung darf nicht in erster Linie darauf gestützt werden, dass im Fall des § 491 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 oder im Fall des § 491 Abs. 3 Nr. 1 Nr. 2 der Wert des Eigentums, Gebäude oder gleichgestellte Rechte können den Darlehensbetrag erhöhen oder übersteigen.
(3) Aus einschlägigen internen oder externen Informationsquellen muss der Darlehensgeber dann die laut Absatz 2 erforderlichen Informationen herausfinden, hierzu zählen auch Auskünfte vom Darlehensnehmer persönlich. Der Geber des Kredits muss diese Informationen anschließend prüfen und wenn benötigt auch in nachprüfbare Unterlagen Einsicht nehmen. Auch Aussagen des Kreditvermittlers werden berücksichtigt.
(4) Wenn es sich um einen Immobiliar-Verbraucherdarlehensvertrag handelt, hat der Geber des Darlehens die Pflicht sowohl Verfahren als auch Angaben, die mit der Kreditwürdigkeitsprüfung in Zusammenhang stehen festzulegen und zu dokumentieren. Diese Dokumentation sollte auch aufbewahrt werden.
Eine Kreditwürdigkeitsprüfung ist jedoch nicht absolut. Sie kann von Bank zu Bank unterschiedlich ausfallen, da jede Bank die verschiedenen Faktoren unterschiedlich gewichtet. Daher ist es am besten sich für eine Prüfung direkt an den gewünschten Anbieter zu wenden. Bei den meisten Banken ist es sogar möglich die Prüfung direkt online stattfinden zu lassen. Nachdem man die persönlichen und finanziellen Daten angegeben hat, erfährt man, ob das jeweilige Institut einen Kredit gewähren würde und unter welchen Konditionen.
Wie kann man die Kreditwürdigkeit am besten definieren?
Die Kreditwürdigkeit wird auch als Bonität bezeichnet und beschreibt einen Kreditnehmer, welcher den Willen und die Fähigkeit besitzt, Schulden, welche er aufgenommen hat, fristgemäß und wie vereinbart zurückzuzahlen. Laut § 505a des BGB sind Kreditgeber dazu verpflichtet, vor der Kreditvergabe zu prüfen, ob der Kreditnehmer die Kreditwürdigkeit erfüllt, damit keine Überschuldungen entstehen können.
Wie erfolgt die Kreditwürdigkeitsprüfung von Privatpersonen?
Zur Beurteilung der Bonitätswahrscheinlichkeit und Zuverlässigkeit des Antragstellers sammelt die Bank die ihr vorliegenden Informationen über den Kreditnehmer und ergänzt diese mit einer Anfrage bei einer beliebigen Auskunftei – in der Regel der Schufa. Dieses private Unternehmen ist eine der größten und bekanntesten Kreditauskunfteien. In der Regel werden positive (z.B. korrekt abgeschlossene Kredite) und negative (z.B. abgelehnte Kreditanfragen oder Insolvenz) Informationen über die meisten Bürger gesammelt und gespeichert.
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Wie erfolgt die Kreditwürdigkeitsprüfung im Privatkundengeschäft?
- Begriff: Banken prüfen das Vermögen und die nachhaltigen Erträge von Privatkunden, um das Risiko des Kreditengagements einzuschätzen. Die finanzielle Situation des Darlehensnehmers soll gewährleisten, dass das gewährte oder zu vergebende Darlehen vor Ablauf der Darlehenslaufzeit vereinbarungsgemäß reibungslos zurückgezahlt werden kann.
- Grundlagen: Prüfung aktueller Einkommens- und Vermögensunterlagen, persönliche Zuverlässigkeit, Berufsrisiko, Beantragung/Nutzung vorhandener Kredite. Auch die bisherige Erfahrung mit dem Kunden spielt eine Rolle.
- Verfahren: Banken die Kredite vergeben haben ein Formular „Selbstauskunft“ entwickelt, das alle relevanten Personen-, Einkommens- und Vermögensdaten verlangt. Einkünfte müssen durch Gehaltsabrechnungen oder andere Nachweise, Grundbuchauszüge, Konten und Depotauszüge nachgewiesen werden. Laufende monatliche Ausgaben (Miete, Hypothekenzahlungen, Unterhalt, Versicherungen, Kfz-Kosten, sonstige laufende Kosten) und beantragte Raten eines Kredits werden mit einem nachhaltigen monatlichen Nettoeinkommen verglichen und in Zusammenhang gebracht. Nach dieser Zeit muss mindestens der pfändungsfreie Betrag des Haushaltseinkommens (Existenzminimum) zum Lebensunterhalt einbehalten werden. Auch Personen- und Einkommensdaten werden im Rahmen der Bonitätsprüfung statistisch erfasst und ausgewertet. Die ermittelten Scoringzahlen des Kreditscoring-Systems stellen eine zusätzliche Entscheidungshilfe im Kreditbewilligungsprozess dar. In der Regel werden Informationen über das bisherige Zahlungsverhalten eingeholt.
Der Zugang zu Fremdkapital stellt derzeit die größte Herausforderung für Unternehmen dar und aufgrund der hohen Zahl von Unternehmensinsolvenzen und der neuen Regeln des Basler Ausschusses zu Bankeinlagen sind die Anforderungen an die Bonitätsprüfung deutlich gestiegen. Daher wird eine Fremdfinanzierung ohne strenge Bonitätsprüfung unmöglich.
Eine Bonitätsprüfung ist die Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen und finanziellen Situation (Bonität) eines Kreditsuchenden zur Einschätzung der mit dem Kredit verbundenen Risiken. Der Zweck dieser Analyse besteht darin, festzustellen, in welchem Maße der Kreditnehmer in Zukunft fähig sein wird, die Zinsen und den Tilgungsbetrag des beantragten Darlehens bis zum vorgesehenen Termin vollständig zu zahlen.
Entscheidungsgrundlage für das Akzeptieren beantragter Kredite ist das Ergebnis der Kreditwürdigkeitsprüfung, wobei die standardisierte Einschätzung der Bonität eine entscheidende Rolle spielt. Diese Bonitätsauswertung erfolgt in Form eines Ratings, wofür es auf den Finanzmärkten einheitliche Ratingklassen zu Einstufung gibt.
Die Bonität des Kreditsuchenden spielt eine enorm wichtige Rolle. Je größer diese ist, desto größer ist die Sicherheit der Bank und desto einfacher ist es für den Kreditnehmer, einen Kredit zu erhalten. Auch bei der Definition von Kreditkonditionen spielt die ermittelte Bonität eine wichtige Rolle. Je höher die Bonität des Kreditsuchenden ist, desto geringer sind die Kosten für das Kreditinstitut bei der Kreditvergabe.
Bis vor kurzem basierte die Bonitätsbeurteilung von Kreditinstituten in erster Linie auf einer Analyse Ihrer Finanzlage im Rahmen der Jahresabschlussanalyse. Die Anforderungen an die Bonitätsprüfung in Basel II haben sich durch die Regelungen des Basler Ausschusses zu Wertpapierdepots bei Kreditinstituten grundlegend verändert. Für eine adäquate Bonitätsanalyse sollten nun einige Ratingkriterien mehr als bis dato einbezogen werden. Die Analyse des Jahresabschlusses reicht ab sofort nicht aus. Außerdem sollen zukünftig nun auch qualitative Kriterien beim Rating eine Rolle spielen.
Eine Bonitätsprüfung durch eine Auskunftei besteht heute normalerweise aus zwei Hauptkomponenten: einer quantitativen Beurteilung eines Unternehmens und einer qualitativen Beurteilung. Allerdings verwendet nicht jede Auskunftei ein einheitliches Ratingsystem. Das Ratingsystem jeder Bank enthält nur die wichtigsten Teile der neuen Regeln des Basler Ausschusses und wird laufend an die aktuellen Anforderungen angepasst.
Die manuelle Kreditwürdigkeit eines Unternehmens: Wie wird sie überprüft?
Die aussagekräftige Bonität eines Unternehmens kann anhand verschiedener Informationsquellen überprüft werden. Die wichtigste Quelle ist natürlich der Jahresabschluss des Kunden. Mit Hilfe des Jahresabschlusses kann die Finanz- und Rentabilität des Unternehmens analysiert werden. Allerdings werden Jahresabschlüsse nur jährlich erstellt, sodass diese Analysemöglichkeit nicht immer zu 100 % aktuell ist. Daher verlangen Auskunfteien weitere Unterlagen von potenziellen Kreditnehmern.
Weitere Unterlagen könnten beispielsweise die betriebswirtschaftliche Auswertung oder auch die Bilanzen von mehreren Vorjahren bei einer neuen Geschäftsverbindung.
Ermittlung der Vermögenslage auf Basis des Jahresabschlusses:
Erstellen und strukturieren Sie zunächst den Jahresabschluss für die Einreichung. Anschließend werden bestimmte Kennzahlen identifiziert, aus denen sich qualifizierte Aussagen über Rentabilität, Liquidität sowie Vermögens- und Kapitalstruktur validieren lassen. Kennzahlen sind als absolute Zahlen oder Kennzahlen zu ermitteln. Anhand der Kennzahlen kann ein Unternehmen mit seiner Branche und anderen Wettbewerbern verglichen werden.
Rentabilitätsindikator:
Die Rentabilitätsanalyse (Verhältnis von Gewinn zu eingesetztem Kapital bzw. Umsatz) drückt die Effizienz des Kapitaleinsatzes aus. Sie ist damit der Maßstab für den Unternehmenserfolg.
Repräsentatives Beispiel gem. §6a PAngV: Bei einem Nettodarlehensbetrag von 10 000 Euro und einer Laufzeit von 72 Monaten erhalten ca. zwei Drittel aller Kunden einen effektiven Jahreszinssatz in Höhe von 7,22% (72 monatliche Raten à 171 Euro, gebundener Sollzinssatz: 6,99% p.a., Zinsbetrag 2.262 Euro, Gesamtbetrag: 12.262 Euro)
Effektiver Jahreszins min 0,68% - max 19,99%. Vertragslaufzeit min 1 – max 10 Jahre.