Ob Sie einen Onlinehandel betreiben oder Ihren Service und Ihre Produkte in einem klassischen Geschäft vor Ort verkaufen, ist bei Kreditkarten irrelevant. Bei beiden Verkaufsvarianten sollte man Kreditkartenabwicklungen anbieten, um dem Kunden die Möglichkeit zu bieten, Käufe per Kreditkarte zu tätigen. Dabei merken viele kleinere Unternehmen, dass vor allem Käufe mit geringem Wert hohe Gebühren verursachen.
Im Durchschnitt werden 1,5 % – 3,5 % aller Käufe per Kreditkarte getätigt, wobei die tatsächliche Zahl von vielerlei Faktoren abhängig ist. Als Kunde sollte man sich bewusst sein, dass Gebühren für Kreditkartentransaktionen nicht dieselben Gebühren sind, die für die allgemeine Nutzung einer Kreditkarte berechnet werden.
Führen Sie ein Unternehmen, sollten Sie sich über Kreditkartenabwicklungen informieren und versuchen, die Gebühren für Transaktionen so gering wie möglich zu halten.
Wie setzen sich die Gebühren zusammen?
Insgesamt werden die Gebühren für Kreditkartentransaktionen aus drei Gruppen zusammengesetzt: Dem Kreditkarteninstitut, dem Kreditnetzwerk und dem Zahlungsabwickler.
Das Kreditkarteninstitut ist die Bank, welche die Karte an den Kunden vergibt. Diese Institute arbeiten direkt mit Kreditnetzwerken wie Visa oder Mastercard zusammen, um Kreditkarten und Bankkarten anbieten zu können. Für jede Transaktion per Kreditkarte verlangt das Kreditinstitut eine Gebühr vom Händler, um die Zahlung abwickeln zu können. Die Gebühr wird anhand der Transaktionssumme berechnet. Normalerweise wird ein Prozentsatz der Summe erhoben sowie eine Pauschale.
Beim Zahlungsabwickler handelt es sich um das Finanzinstitut, welches im Hintergrund dafür sorgt, dass die Transaktionen sicher ablaufen und der Kauf vollständig bezahlt wird. Um dies ermöglichen zu können, arbeiten Zahlungsabwickler meist mit anderen Marken oder Unternehmen zusammen, welche direkt mit dem Händler in Verbindung stehen. Genau wie die Kreditinstitute berechnen auch die Zahlungsabwickler eine Gebühr, die ebenso als Prozentsatz der Kaufsumme behoben wird.
Durchschnittliche Gebühren für Transaktionen mit Kreditkarten
Viele neue Unternehmen und Händler merken relativ schnell, dass die Kreditkartengebühren sehr viel höher sind als vorerst gedacht. Der Prozentsatz ist von verschiedenen Faktoren abhängig, doch die durchschnittlichen Gebühren bewegen sich zwischen 1,5 % und 3,5 % für jede gemachte Transaktion per Kreditkarte.
Unterschiedliche Gebühren für Transaktionen
Hier beschreiben wir einige übliche Vorgänge, über die man Bescheid wissen sollte, bevor man sich dazu entscheidet, die Kreditkarte für Einkäufe zu nutzen.
Diskontierung
Als Diskontierung bezeichnet man den Wert, der vom Verkauf berechnet wird und der genutzt wird, um die Gebühren für Kreditkartentransaktionen abzudecken. Dies wird auch als Abzinsung bezeichnet. Damit werden dann beispielsweise Service Gebühren und Interbankenentgelte abgegolten.
Interbankenentgelt
Ein großer Teil der erhobenen Gebühren wird vom Interbankentgelt bestimmt, welches vom Kreditkarteninstitut erhoben wird. Diese Gebühren werden meist als Prozentsatz der Verkaufssumme berechnet plus einer pauschalen Gebühr. Das Interbankenentgelt wird von verschiedenen Faktoren bestimmt und ist individuell abhängig vom Kreditnetzwerk (beispielsweise Visa oder Mastercard), von der Kartenart (Kreditkarte oder Debitkarte), von der Transaktionsart und dem Händlerkategorie-Code.
Risiken, die das Interbankenentgelt beeinflussen
Durch das Interbankenentgelt kann das Kreditkarteninstitut geschützt bleiben, sollte es zu Betrug kommen. Außerdem helfen die Gebühren bei den Bearbeitungskosten. Die folgenden Risiken beeinflussen Ihr Interbankenentgelt.
Kartenart
Kreditkarten unterliegen höheren Risiken, da diese im Vergleich zu Debitkarten mit einem Sicherheits-PIN ausgestattet sind und so das Interbankenentgelt bei Kartentransaktionen erhöht. Dennoch werden Debitkarten, die mit einer Unterschrift versehen sein müssen, genauso abgewickelt wie Kreditkarten. Kreditkarten mit Prämien und Boni können von einem höheren Interbankentgelt betroffen sein.
POS-/CNP-Transaktionen
POS-Transaktionen sind häufig von einem niedrigeren Interbankenentgelt betroffen als CNP-Transaktionen. CNP-Transaktionen sind Card-not-present-Transaktionen, welche online, per Telefon oder E-Mails getätigt werden können.
Gebühren
Wenn Ihr Unternehmen viele Kreditkartentransaktionen mit niedrigen Summen durchführt, kann ein niedrigeres Interbankenentgelt verhandelt werden, um die Einnahmen steigern zu können.
Wie man die Abwicklungsgebühren niedrig halten kann
Als Händler oder Unternehmer kann man Abwicklungsgebühren minimieren, indem man einige Regeln bei Transaktionen einführt.
- Eine Mindestsumme für Kreditkartentransaktionen vorgeben.
Bearbeitungsgebühren zur Durchführung von Transaktionen per Kreditkarte können sich summieren, insbesondere dann, wenn es sich vor allem um niedrige Summen unter 20 Euro handelt. - Rückbuchungen minimieren.
Wenn Ihr Unternehmen von vielen Rückbuchungen betroffen ist, werden Finanzielle Institute Ihr Unternehmen automatisch als risikoreich einstufen, was zu erhöhten Gebühren führen kann.
Um das Risiko von Rückbuchungen zu minimieren, lohnt es sich, ein Autorisierungsformular zu nutzen. Wird dieses vom Kunden unterzeichnet, kann die Karte fortlaufend belastet werden. Das Autorisierungsformular kann dem Händler viele Vorteile verschaffen.
- Barzahlungen und Bezahlungen in Person durchführen
Obwohl Onlinetransaktionen immer beliebter werden, werden sie immer öfter mit Betrugsfällen in Verbindung gebracht. Werden Zahlungen in Person durchgeführt, wird das Betrugsrisiko ebenso minimiert wie anfallende Gebühren.
Wie man Abwicklungsgebühren herunterhandeln kann
Einige Gebühren können verhandelt werden, jedoch nicht alle. Wer viele Verkäufe hat, hat meistens bessere Chancen auf einen Rabatt. Was dabei verhandelt wird, ist abhängig von der Händlerart.
Wenn Sie viele Verkäufe durchführen:
Hier lohnt es sich, den Prozentsatz statt der festgelegten Pauschale per Transaktion zu verhandeln.
Wenn Sie wenige Verkäufe durchführen:
Hier lohnt es sich eher, die Gebühr für jede durchgeführte Transaktion zu verhandeln.
Zusammenfassung
Wenn man mit seinem Geschäft oder Unternehmen erfolgreich sein möchte, ist es heutzutage enorm wichtig, Transaktionen per Kreditkarte durchzuführen. Dennoch ist es wichtig, seinen Anbieter für das Händlerkonto klug zu wählen. Wenn die Gebühren und Angaben dazu unklar sind, sollten diese auf jeden Fall erfragt werden, damit man einen idealen Überblick hat.
Ein Vergleich verschiedener Anbieter und Pauschalen lohnt sich, denn nur so kann man seinen optimalen Partner für das eigene Unternehmen finden.
Außerdem ist es absolut wesentlich, Sonderkonditionen zu erfragen, wenn man einen Vertrag vorzeitig kündigen möchte. Auch Gebühren zu gemieteten Ausstattungsgegenständen sollten klar sein.
Repräsentatives Beispiel gem. §6a PAngV: Bei einem Nettodarlehensbetrag von 10 000 Euro und einer Laufzeit von 72 Monaten erhalten ca. zwei Drittel aller Kunden einen effektiven Jahreszinssatz in Höhe von 7,22% (72 monatliche Raten à 171 Euro, gebundener Sollzinssatz: 6,99% p.a., Zinsbetrag 2.262 Euro, Gesamtbetrag: 12.262 Euro)
Effektiver Jahreszins min 0,68% - max 19,99%. Vertragslaufzeit min 1 – max 10 Jahre.