Als Bankkunde und bei der Abwicklung alltäglicher Finanztransaktionen kommen Sie mit allgemeinen Bankbegriffen und Finanzjargon in Berührung. Kennen Sie den Unterschied zwischen dem effektiven Jahreszins und der jährlichen prozentualen Rendite? Was ist mit einem Geldmarktpapier und einem Tagesgeldkonto gemeint?
Bankbegriffe und -konzepte sind selbst für Fachleute manchmal schwer zu verstehen. Die meisten von uns hatten schonmal etwas mit Geldpolitik zu tun und haben von einer Änderung der Kapitaladäquanzverordnung, von der gesetzlich vorgeschriebenen Liquiditätsquote, vom Repo-Satz, vom Reverse-Repo-Satz und so weiter gehört.
Aber trotzdem ist es wichtig, dass wir uns mit diesen Begriffen im Detail auseinandersetzen. Denn das Bankwesen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Geschäfts- und Privatlebens und es ist für Verbraucher nützlich, gängige Bankbegriffe zu verstehen, damit sie Ihre Geldanlagen besser sichern und verwalten können.
Hier sind einige häufig verwendete Bankbegriffe, die Sie kennen sollten, um besser über Ihre Finanzangelegenheiten informiert zu sein.
Konto: Eine Art finanzielles Eigentum oder finanzielle Verpflichtung, die unter Ihrem Namen geführt wird und Ihnen gehört. Wenn Sie ein Finanzkonto eröffnen – egal, ob es sich um ein Girokonto, ein Sparkonto oder ein Geldmarktkonto handelt – haben Sie als Kontoinhaber bestimmte Rechte und Pflichten.
Effektiver Jahreszins (APR): Die auf das Jahr umgerechneten Gesamtkosten eines Kredits. Wenn Sie sich Geld leihen, sei es über eine Kreditkarte, einen Autokredit oder ein anderes Darlehen, ist der Kreditgeber verpflichtet, den effektiven Jahreszins anzugeben, damit Sie die vollen Kosten für die Aufnahme des Geldes kennen.
Verfügbarer Saldo: Der Geldbetrag, den Sie auf Ihrem Bankkonto haben und ausgeben oder abheben können, wird Saldo genannt. Wenn Sie kürzlich einen Scheck eingezahlt oder Einkäufe getätigt haben, können diese Transaktionen noch als ausstehend markiert sein und werden nicht in Ihrem verfügbaren Saldo berücksichtigt.
Basiszinssatz: Dies ist der Mindestzinssatz, zu dem eine Bank Kredite an ihre Kunden vergeben kann. Sie kann keine Kredite unter dem Basiszinssatz vergeben. Alle Zinssätze, die für verschiedene Kredite festgelegt werden, orientieren sich am Basiszinssatz.
Saldoüberweisung: Dies ist eine Zahlungsoption für Kreditkarteninhaber, die mehr als eine Kreditkarte verwenden. Wie der Name schon sagt, wird bei einer Saldoüberweisung der Saldo von einer Kreditkarte auf eine andere übertragen. Dies ist sinnvoll, wenn ein Karteninhaber nicht in der Lage ist mit einer Karte vollständig zu bezahlen oder wenn die zweite Kreditkarte einen niedrigeren Zinssatz bietet.
Saldoübertragung: Eine Saldoübertragung beschreibt den Vorgang, bei dem ein offener Saldo von einer Kreditkarte auf eine andere übertragen wird. Dies geschieht in der Regel, um einen niedrigeren Zinssatz für den ausstehenden Saldo zu erhalten. Bei Überweisungen wird manchmal eine Überweisungsgebühr fällig.
Verwahrstelle (früher Depotbank): Eine Depotbank ist für die Sicherheit der Kundengelder verantwortlich, die in den Räumlichkeiten der Depotbank, in einer Unterdepoteinrichtung oder bei einem externen Verwahrer aufbewahrt werden.
Bankprüfung: Unter einer Bankprüfung versteht man die Prüfung der Vermögenswerte, Erträge und Aufwendungen einer Bank sowie ihrer Geschäftstätigkeit durch Vertreter der Bankenaufsichtsbehörden auf Bundes- und Landesebene, um sicherzustellen, dass eine Bank solvent ist und gemäß den Bankgesetzen und soliden Bankgrundsätzen handelt.
Kontoauszug: Banken erstellen regelmäßig Auszüge über die Depotkonten Ihrer Kunden. Ein solcher Kontoauszug enthält alle Einzahlungen, alle bezahlten Schecks und sonstigen Belastungen, die während des Zeitraums (in der Regel ein Monat) verbucht wurden, sowie den aktuellen Kontostand.
Bankarbeitstag: Ein Bankarbeitstag ist ein Geschäftstag, an dem die Geschäftsstelle einer Bank für die Öffentlichkeit geöffnet ist und fast alle Bankgeschäfte erledigt werden können.
Bankrott: Eine insolvente Person, Firma oder Gesellschaft, die nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um ihre Schulden zu decken, ist bankrott. Schuldner suchen in einem gerichtlichen Verfahren, Möglichkeiten einen Zahlungsplan zu erstellen oder Schulden zu tilgen. In einigen Fällen müssen Schuldner die Kontrolle über alle Vermögenswerte an einen vom Gericht bestellten Treuhänder abgeben.
Benefiziant: Unter diesem Begriff versteht man eine Person, die berechtigt ist, die Leistungen oder Erlöse aus einem Testament, einem Treuhandvermögen, einer Versicherungspolice, einem Pensionsplan, einer Rente oder einem anderen Vertrag zu erhalten.
Abrechnungszyklus: Das Zeitintervall zwischen den Terminen, an denen regelmäßig Abrechnungen erstellt werden, wird als Abrechnungszyklus bezeichnet.
Abrechnungsdatum: Das Datum, in dem eine periodische oder monatliche Abrechnung erstellt wird, nennt sich Abrechnungsdatum. Dann werden die entsprechenden Finanzierungskosten, die fällige Mindestzahlung und der neue Saldo berechnet.
Abrechnungsfehler: Abrechnungsfehler sind Belastungen, die auf einer Abrechnung im Zusammenhang mit einer Kreditvergabe (z.B. Kreditkarte) erscheinen, die nicht vom Karteninhaber oder dessen Bevollmächtigten autorisiert wurde, nicht ordnungsgemäß identifiziert ist und nicht vom Karteninhaber oder seinem Bevollmächtigten akzeptiert wurde. Ein Abrechnungsfehler kann auch dadurch verursacht werden, dass ein Gläubiger eine Zahlung oder ein Guthaben auf einem Konto nicht gutgeschrieben hat, sowie durch Buchungs- und Schreibfehler.
Einlagenzertifikat: Einlagenzertifikate sind verhandelbare Inhaberscheine, die unter Anlegern frei gehandelt werden können. Es handelt sich dabei ebenfalls um ein Geldmarktinstrument, das für einen Zeitraum von 7 Tagen bis zu einem Jahr ausgestellt wird. Der Mindestbetrag für die Einlage beträgt 1 Euro und sie sind durch Begebungsvermerke und Übergaben übertragbar.
Scheck: Ein Scheck ist ein auf eine festgelegte Bank ausgestellter Schuldschein, mit dem die Bank beauftragt wird, eine bestimmte Geldsumme an den Scheckaussteller oder eine andere Person zu zahlen. Oft wird Geld von Kunden durch Schecks abgehoben. Schecks sind stets auf Anforderung zu zahlen.
Scheckstornierung: Bei der Scheckstornierung wird der Scheckverkehr durch das Bankensystem gestoppt. In der Regel erfolgt die Trunkierung in der einziehenden Zweigstelle, die das elektronische Bild der Schecks über die Prüfungsstelle an die zahlende Zweigstelle sendet und die Papierschecks bei sich aufbewahrt.
Inkoassobankier: Bei einem Inkassobankier werden Papiere wie Schecks, Wechsel oder Tratten zur Gutschrift auf dem Konto seines Kunde, eingereicht.
Kreditwürdigkeit: Die Fähigkeit eines Kreditnehmers, den Kredit / Vorschuss zusammen mit den Zinsen gemäß den vereinbarten Bedingungen fristgerecht zurückzuzahlen, bezeichnet man als Kreditwürdigkeit.
Kartenprüfwert (CVV): Der Kartenprüfwert (CVV) ist ein Sicherheitsmerkmal zur Betrugsbekämpfung, mit dessen Hilfe überprüft werden kann, ob Sie selbst im Besitz Ihrer Kreditkarte sind und die Transaktion durchführen. Der CVV ist in der Regel eine dreistellige Zahl, die auf dem Unterschriftsfeld auf der Rückseite Ihrer Kreditkarte aufgedruckt ist. Sie benötigen diese Nummer, wenn Sie online oder per Telefon einkaufen.
Abbuchung: Eine Abbuchung kann eine Kontobuchung sein, die Geld darstellt, das Sie einem Kreditgeber schulden, oder Geld, das von Ihrem Einlagenkonto abgebucht wurde.
Debitkarte: Mit einer Debitkarte verfügen Kontoinhaber elektronisch über ihr Geld. Debitkarten können verwendet werden, um Bargeld an Geldautomaten abzuheben oder Waren oder Dienstleistungen über Kassensysteme zu erwerben. Bei der Verwendung einer Debitkarte werden die Konten der Verbraucher sofort belastet und gutgeschrieben.
Inkassobeauftragter: Person, die regelmäßig Schulden bei anderen eintreibt, sind Inkassobeauftragte.
Schuldner: Schuldner sind Personen, die anderen Parteien Geld schulden.
Schulden-Einkommens-Verhältnis: Dieses Verhältnis ergibt sich aus dem Prozentsatz des monatlichen Bruttoeinkommens von Verbrauchern, der für die Begleichung von Schulden verwendet wird. Im Allgemeinen gilt: Je höher das Verhältnis, desto höher das wahrgenommene Risiko. Kredite mit höherem Risiko werden in der Regel zu einem höheren Zinssatz vergeben.
Aufgeschobene Zahlung: Eine Zahlung, die auf ein zukünftiges Datum verschoben wird, wird als aufgeschobene Zahlung bezeichnet.
Zahlungsrückstand: Eine Schuld, die bei Fälligkeit nicht beglichen wird, nennt man Zahlungsrückstand.
Sichteinlage: Eine Sichteinlage ist eine Geldanlage, die ohne vorherige Ankündigung abgehoben werden kann.
Inflation (auch Preissteigerungsrate oder Teuerung): Bezieht sich auf einen Anstieg des Preisniveaus auf dem Markt, der die Kaufkraft der Verbraucher verringert. Mit einfachen Worten: Der Wert des Geldes sinkt, und es werden weniger Waren pro Währungseinheit konsumiert.
Deflation hingegen bedeutet eine Verringerung des Preisniveaus, wodurch die Kaufkraft der Verbraucher steigt.
Negativer Zinssatz: Hierbei handelt es sich um eine Regelung, die es den Zentralbanken ermöglicht, von den Geschäftsbanken Zinsen für die Einlage von Geld bei der Zentralbank zu verlangen. Dies wiederum ermöglicht es den Geschäftsbanken, Zinsen für Bareinlagen von Kunden zu verlangen, anstatt Zinsen zu zahlen. Diese Situation tritt normalerweise in Zeiten der Deflation auf.
Ballonkredit: Dabei handelt es sich um eine Darlehensform, bei der die Darlehensnehmer in der Anfangsphase niedrige Raten zahlen, bei Fälligkeit aber den Restbetrag in einer Summe zurückzahlen. Die letzte Zahlung wird aufgrund eines höheren Betrags zur Ballonzahlung.
Abschöpfen: Unter diesem Begriff versteht man den Diebstahl von persönlichen Daten des Kunden. Dazu wird ein Magnetstreifen der Karte verwendet. Dies ist illegal und fällt unter Cyberkriminalität.
Geldwäsche: Geldwäsche beschreibt einen illegalen Finanzprozess, bei dem Kriminelle die Herkunft des Geldes verschleiern. Dies geschieht in der Regel, um das durch illegale Aktivitäten erwirtschaftete Schwarzgeld zu verschleiern.
Repräsentatives Beispiel gem. §6a PAngV: Bei einem Nettodarlehensbetrag von 10 000 Euro und einer Laufzeit von 72 Monaten erhalten ca. zwei Drittel aller Kunden einen effektiven Jahreszinssatz in Höhe von 7,22% (72 monatliche Raten à 171 Euro, gebundener Sollzinssatz: 6,99% p.a., Zinsbetrag 2.262 Euro, Gesamtbetrag: 12.262 Euro)
Effektiver Jahreszins min 0,68% - max 19,99%. Vertragslaufzeit min 1 – max 10 Jahre.