Ein bestehendes Darlehen können Sie im Allgemeinen ziemlich einfach auf eine höhere Summe aufstocken. Das kann notwendig sein, wenn Sie unvorhergesehen Ausgaben haben, bei denen Sie kurzfristig einen bestimmten Betrag an Bargeld brauchen.
Unser Tipp
Um ein bestehendes Darlehen zu erhöhen, ist es ratsam, nicht nur Ihre kreditgebende Bank zu fragen, sondern zusätzlich die Bedingungen und Kreditkonditionen anderer Kreditinstitute und Darlehensvermittler einzuholen.
Es kann gut sein, dass Sie dort bessere Darlehenskonditionen erhalten. Außerdem wird Ihre Kreditfähigkeit bei allen kreditgebenden Banken und Vermittlern geprüft. Neben Ihrer Kreditwürdigkeit wird auch Ihre Kapitaldienstfähigkeit unter die Lupe genommen. Interessante Details zur Kapitaldienstfähigkeit finden Sie in unserem Leitfaden „Kredit beantragen“.
Unser Privatkredit-Vergleich kann Ihnen beim Abgleich der Bedingungen Ihrer Hausbank mit anderen Anbietern hilfreich sein. Weiterhin bieten wir einen Vergleich von verschiedenen Privatdarlehen an, die ebenfalls eine Alternative sein können. Vergleichen lohnt sich immer.
Was bedeutet es, einen Kredit aufzustocken?
Das heißt nichts anderes, als den aktuellen Kreditrahmen zu erweitern. Der aktuelle Rahmen entspricht normalerweise der ursprünglich unterzeichneten Kreditsumme. Es kann sein, dass Sie ein Darlehen über 20.000 Euro erhalten haben und davon schon 3.000 Euro getilgt haben. Sie benötigen in einer finanziellen Notsituation kurzfristig Geld.
Der erste Weg ist, mit Ihrer kreditgebenden Bank zu sprechen und das bestehende Darlehen zu erhöhen. Welche Summe Sie anfänglich aufgenommen haben, ist in so einem Fall egal. Bei entsprechender Kreditwürdigkeit können Sie auch eine bedeutend höhere Kreditsumme ausleihen. Wie in unserem nachfolgenden Beispiel können es 10.000 Euro sein.
» Mehr erfahren: Effektiver Jahreszins
Andere Möglichkeiten als das Aufstocken eines Darlehens
Gerade in Phasen besonders niedriger Zinsen kann es gut passieren, dass ein neu abgeschlossenes Darlehen tatsächlich bedeutend niedriger verzinst wird als das bereits laufende. Es ist leider nicht ganz einfach, aus einem laufenden Darlehensvertrag herauszukommen. Bei vielen Banken, die Sondertilgungen akzeptieren, kann eine Volltilgung das laufende Darlehen tatsächlich komplett ablösen. Allerdings bestehen auch viele Kreditinstitute auf die Erfüllung des Darlehensvertrags oder berechnen im Gegenzug für die Ablösung eine Vorfälligkeitsentschädigung.
Durch die Vorfälligkeitsentschädigung wird die Bank für den entgangenen Verdienst entschädigt. Das sind die Zinsen und Gebühren, die sie im Falle einer Weiterführung des Kredits eingenommen hätte. Diese Gebühr in Höhe von 0,5 % bei einer Restlaufzeit von weniger als 12 Monaten bzw. 1 % bei längeren Zeiträumen wird im § 502 des BGB geregelt.
Sind beim neuen Darlehensvertrag die Zinsen so niedrig, dass die Vorfälligkeitsentschädigung dadurch ausgeglichen wird, bringt eine Umschuldung einen wirtschaftlichen Vorteil für den Darlehensnehmer. In unserem Online-Vergleich können Sie die aktuellen Zinskonditionen miteinander vergleichen.
Wann kann man ein Darlehen erhöhen?
Ein fester Zeitpunkt, um ein Darlehen zu erhöhen, existiert nicht. Genauso wenig müssen Sie Kündigungsfristen einhalten. In solchen Fällen verzichten die Kreditinstitute auf die Vorfälligkeitsentschädigung und lösen mit dem entsprechenden Teil des neuen Kredits das alte Darlehen ab. Mit der Differenz, die übrig bleibt, können Sie Ihren Wunsch erfüllen, wegen dem Sie diese Erhöhung durchgeführt haben.
Wie oft kann man ein Darlehen erhöhen?
Es gibt keine maximale Anzahl von Erhöhungen, welche weitere Aufstockungen ausschließen würde. Eher wird die Hausbank sich erfreut zeigen, ein weiteres Mal ein Darlehen an einen kreditwürdigen Kunden zu vergeben. Auch die gezeigte Kundentreue bei der Abwicklung des Kredits mit dem gleichen Finanzpartner wird sicherlich nicht schaden.
Sollten Kredite grundsätzlich bei der Hausbank aufgestockt werden?
Das wichtigste Kriterium für den Abschluss eines Darlehens sind die Bedingungen, zu denen es vergeben wird. In erster Linie sind das die Höhe des effektiven Jahreszinses und die anfallenden Gebühren. Die langjährige Bindung an einen bestimmten Bankberater oder gute Erfahrungen mit der Hausbank können ebenfalls Kriterien sein, die eine Entscheidung beeinflussen.
Für Darlehensnehmer, die solche persönlichen Beziehungen über die bestmöglichen Kreditangebote stellen, ist das völlig in Ordnung und sei ihnen zugestanden. Beachten Sie in diesem Fall jedoch, dass eine Bank im umgekehrten Fall nicht von Loyalität, sondern vom Geldverdienen motiviert wird und keinesfalls genauso handeln wird. Die Überlegungen eines Kreditinstituts werden von ökonomischem Kalkül und den entsprechenden Handlungen bestimmt. Bessere Kreditangebote, weil Sie ein „besonders treuer Kunde“ sind, werden Sie garantiert nicht erhalten.
Es gilt zu beachten, dass es weder Freundschaftskonditionen noch Treueboni für langjährige Kunden beim Kreditzins gibt.
» Weitere Infos: Privatkredit finden – jetzt Angebote vergleichen!
Wie hoch sind die Zinsen, wenn ein Darlehen erhöht wird?
Sie beginnen wieder von vorne und der Markt bestimmt über die Konditionen des neuen Darlehens. Der vorherige Kredit spielt keine Rolle mehr und die Verhandlungen beginnen von Neuem. Eine gewisse Rolle wird sicher die Frage spielen, ob das bisherige Darlehen durch den neuen Kredit vollständig abgelöst wird oder ob es in das neue Darlehen einfließen soll.
Repräsentatives Beispiel gem. §6a PAngV: Bei einem Nettodarlehensbetrag von 10 000 Euro und einer Laufzeit von 72 Monaten erhalten ca. zwei Drittel aller Kunden einen effektiven Jahreszinssatz in Höhe von 7,22% (72 monatliche Raten à 171 Euro, gebundener Sollzinssatz: 6,99% p.a., Zinsbetrag 2.262 Euro, Gesamtbetrag: 12.262 Euro)
Effektiver Jahreszins min 0,68% - max 19,99%. Vertragslaufzeit min 1 – max 10 Jahre.